Ahu Akivi
Ahu Akivi - erste 1960 wieder rekonstruierte Anlage
Der Ahu Akivi war die erste Anlage, die schon 1960 unter der Leitung von William Mulloy
rekonstruiert wurde. Foto: Museum Sebastian Englert
Unter Leitung des Archäologen William Mulloy, der bereits an der Heyerdahl-Expedition teilgenommen hatte, wurde der Ahu Akivi 1960 restauriert. Nach der ersten, durch die Expedition wieder aufgerichteten Statue in der Anakenabucht war dies die erste komplette Anlage, die in der Neuzeit wieder restauriert wurde.
Der Ahu Akivi befindet sich mit seinen sieben Statuen in der Nähe der Westküste der Insel, wo man auch zahlreiche Höhlen besichtigen kann. Die fast gleichgroßen Figuren blicken als einzige in Richtung Pazifik, so hat es jedenfalls auf den ersten Blick den Anschein. Deshalb wurde dieser Anlage von zahlreichen Autoren eine besondere Bedeutung zugeschrieben. "Die einzigen Statuen, die auf das Meer schauen!"
Gespenstig stehen die sieben Figuren vor dem bewölkten Himmel. Ganz links im Bild ist das Meer zu sehen, womit man eine Vorstellung von der Entfernung zum Ufer bekommt.
Foto: Moritz Hertel
Doch die Erklärung dafür ist ziemlich simpel. Auf Grund der Geländeformation und wegen der zahlreiche Höhlen in Richtung Küste haben sich die Erbauer dafür entschieden, die Statuen etwas ins Landesinnere zu versetzen.
Die Standflächen der sieben Statuen sind auffallend abgerundet. Möglicherweise sind daran die 70 000 Schafe schuld, die sich in Jahrzehnten an den damals noch am Boden liegenden Statuen gescheuert haben.
Foto: Peter Hertel
Reste des alten Krematoriums
Foto: Peter Hertel
Hinter der Plattform, kamen die Grundmauern des einstigen Krematoriums zum Vorschein, wo man offensichtlich die Toten verbrannte. Bei den Ausgrabungen wurde auch ein enormer Monolith aus der Ahu-Steinfüllung ans Tageslicht gebracht, der Ähnlichkeit mit Steinsetzungen in Zentralpolynesien besitzt. Aber auch mehrere Dutzend kleinere Steinfigürchen wurden gefunden. Sogar runde Tuff- und Obsidianscheiben, die jedoch erst 1970 als Pupillen der ehemaligen Augen gedeutet werden konnten, gelangten an das Tageslicht.
Hier in den Höhlen gibt und gab es Trinkwasser. Sonst kommt dieses auf der Insel nur in Küstennähe vor, wo es bei Ebbe aus dem großen „Lavaschwamm“, den die Insel bildet, in Richtung Meer herausläuft. Die Höhlen boten eine ideale Anzapfstelle für das Wasser und ganz sicher wären noch mehrere Siedlungen im Inselinneren entstanden, wenn dort nur das Trinkwasser zugängig gewesen wäre.
Die sieben Moais schauen, wie bei allen anderen Siedlungen natürlich direkt auf das einstige Dorf, das sich zu ihren Füßen, in Richtung Küste, ausbreitete.
Vier der sieben Statuen vom Ahu Akivi. Foto: Peter Hertel